Politik

Einige Auszüge aus den Landratsprotokollen:

Landratssitzung vom 8. Dezember 2021
Karl Stadler, Schwändi
Man weiss, dass in vielen Branchen Lohnerhöhungen von 1 oder sogar 1,5 Prozent gewährt werden. Hinzu kommt, dass bei den Kantonsangestellten im vergangenen Jahr die Sozialabgaben gestiegen sind. Der Nettolohn am Ende des Monats war also tiefer als zuvor. Das bleibt jetzt ein weiteres Jahr so. Für das nächste Jahr muss deshalb unbedingt auch wieder einmal eine Verbesserung für alle Arbeitnehmenden des Kantons drin liegen – nicht nur für die Jungen und für diejenigen, die im Lohnband noch nicht richtig eingereiht sind.

Priska Grünenfelder, Niederurnen,
beantragt namens der SP-Fraktion: Es seien für allgemeine Lohnanpassungen 800’000 Franken bzw. rund 1 Prozent der Lohnsumme und für Leistungsprämien 130’000 Franken im Budget einzustellen. – Nicht nur das Pflegepersonal leistete in den vergangenen Monaten und Jahren viel. Auch die Verwaltung meisterte die vielen zusätzlichen Aufgaben, welche die Coronavirus-Pandemie bescherte, mit Bravour.

Landratssitzung vom 3. November 2021
Thomas Kistler, Niederurnen, Kommissionsmitglied:
spricht sich im Namen der SP-Fraktion für Zustimmung zum Antrag von Kommission und Regierungsrat aus. – Den Vaterschaftsurlaub auf vier Wochen auszudehnen, ist nicht so verrückt, wie es sich anhört oder wie es das Abstimmungsergebnis in der Kommission vermuten lässt. Bei den Frauen dauert der Mutterschaftsurlaub heute bereits 14 Wochen. Während dieser Zeit übernimmt die Ausgleichskasse 80 Prozent des Lohns.

Landratssitzung vom 2. Dezember 2020
Christian Büttiker:
Wenn ein Unternehmen einen guten Mitarbeiter halten will, setzt es dafür Geld ein. Diese Möglichkeit muss der Kanton auch haben.

Ruedi Schwitter, Näfels:
Kommissionsmitglied, beantragt … Zustimmung zum regierungsrätlichen Antrag zu Position 14100.3010.00 und damit Ablehnung des Kürzungsantrags der Finanzaufsichtskommission…. Der Landrat überträgt dem Regierungsrat immer mehr Aufgaben. Gleichzeitig will er die Ressourcen für die Erfüllung dieser Aufgaben verweigern. Das geht nicht auf

Hans Jenny, Ennenda, Kommissionsmitglied,
beantragt …. es seien die Mittel für strukturelle Lohnanpassungen und Leistungsprämien in den Positionen 20200.3010.96 bzw. 20200.3010.97 von insgesamt 370’000 Franken zu streichen … Die Arbeitnehmer in der Verwaltung auf allen Stufen sind in einer privilegierten Situation. Im nächsten Jahr wird man nicht umherkommen, eine allfällige Minusrunde zu diskutieren.

Thomas Kistler, Niederurnen,
beantragt Zustimmung zum Antrag von Kommission und Regierungsrat und somit Ablehnung des Antrags Jenny. – Der Kanton Glarus hat aufgrund der hervorragenden Abschlüsse in den Vorjahren immense Reserven. Die Angestellten des Kantons profitierten im Gegensatz zu jenen in der Privatwirtschaft bei guten Abschlüssen 606 Sitzung Landrat, 2. Dezember 2020 nicht von Boni. Jedes Jahr legt der Regierungsrat ein Budget mit Defizit vor. Und jedes Jahr wird Druck auf die Personalkosten ausgeübt. Es folgten jedoch stets gute Abschlüsse. Das Personal spürt davon aber nichts.

Roger Schneider, Mollis:
In der Privatwirtschaft wird es hingegen meist eine Nullrunde geben. Das muss man berücksichtigen. Der Fokus darf nicht alleine der geschützten Werkstatt Verwaltung gelten

Samuel Zingg, Mollis:
Es trifft nicht zu, dass die privaten Unternehmen keine Mittel für die Lohnentwicklung von jungen Mitarbeitenden einstellen. Die Handelskammer teilte selbst mit, dass die Firmen den jungen Mitarbeitenden in der aktuell schwierigen Situation eine Lohnentwicklung ermöglichen wollen. Dasselbe macht nun auch der Kanton…. Gleichzeitig ist man aber verbreitet der Meinung, dass das Staatspersonal gerade in der aktuellen Zeit ausserordentliche Leistungen erbringt.

Landratssitzung vom 4. Dezember 2019
Ruedi Schwitter, Näfels:
Die Diskussion über Lohnerhöhungen im öffentlichen Bereich und in der Verwaltung werden stets sehr engagiert geführt. Man bestätigt grundsätzlich die gute Arbeit der Verwaltung, um dann mit einem Vergleich mit der Industrie und dem Gewerbe eine Kürzung zu begründen. Interessanterweise wird die Versicherungs- und Finanzbranche mit grossen bis manchmal sehr grossen Boni zum Jahresende nicht für einen Lohnvergleich herangezogen

Obergerichtspräsidentin Petra Hauser:
Auch beim Kantonsgericht ist ein Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen. Entsprechend fällt auch mehr Arbeit an. Deshalb benötigen die Gerichte mehr Stellen bzw. mehr Kapazität, um die Fälle zu bewältigen

Thomas Tschudi, Näfels, Kommissionsmitglied,
unterstützt namens der SVP-Fraktion den Antrag Wolf; die Lohnsumme sei um 1 statt um 1,5 Prozent zu erhöhen. – Es gibt gewichtige Gründe, die für eine Erhöhung um 1 statt um 1,5 Prozent sprechen. Die Verwaltung will immer wieder wie ein privatwirtschaftliches Unternehmen agieren